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Gemälde-Leihgaben des Münchner Kunstvereins

Heinrich Jakob Fried, deutscher Maler und Dichter, (1802-1870), eigenhändiger Brief mit Unterschrift, München, 1. Mai 1857. Deutsche Handschrift auf Papier, ca. 28,7 × 22,8 cm, 1 S. auf 2 Bll. Mit rotem Lacksiegel. Minimal angeschmutzt, am unteren Teil kleine Randeinrisse und -knicke sowie öffnungsbedingt kleiner mittiger Randausriss. - € 180

Als Konservator des Münchner Kunstvereins an den Kunstverein in Würzburg, dem er von neugekauften Bildern berichtet und zwei Gemälde-Sendungen ankündigt. Außerdem klagt er über den unvorsichtigen Umgang mit früher verschickten Bildern, deren Rahmen "mitunter sehr durchbohrt" zurückkämen, während das - nicht näher spezifizierte - "Bild Nr. 103" vom Bamberger Kunstverein nicht zurückgeschickt, sondern einfach einbehalten worden sei. Die beiden Sendungen vom 22. April und 29. April 1857 enthielten folgende Gemälde: In der ersten Sendung wurde nur das auf 800 Gulden taxierte "Verschmähte Liebesgabe" von Kaspar Kaltenmoser verschickt [Württembergischer Genremaler und Lithograph, 1806-1867; das in der Fachliteratur fälschlich mit 1858 angegebene Entstehungsjahr des Bildes kann hiermit auf 1857 korrigiert werden!]. Die zweite, eine Woche danach abgegangene Sendung bestand aus drei Bildern: 1) "Mondnacht" von Ludwig Meixner [Münchner Landschaftsmaler, 1828-1885] mit einem Wert von 330 Gulden; 2) das auf 550 Gulden bezifferte "Handwerksburschen in einer Dorfschenke" von Karl von Enhuber [bayerischer Genremaler, 1811-1867; das Bild ist wohl identisch mit der Nr. 7659 des Inventars der Alten Pinakothek]; 3. "Landschaft aus der Umgebung von Christiania" von Johan Frederik Eckersberg [norwegischer Landschaftsmaler, 1822-1870], dessen Wert auf 420 Gulden geschätzt ist. Der 1823 gegründete Münchner Kunstverein zählt zu den ältesten deutschen Kunstvereinen, die seit dem frühen 19. Jahrhundert allerorten im Rahmen der bürgerlichen Emanzipationsbestrebungen gegenüber dem Adel entstanden. Dem ausgewiesenen Ziel der Vermittlung und Verbreitung der jeweiligen Gegenwartskunst diente auch die regelmäßige Versendung von Gemälden an benachbarte Kunstvereine, mit der die Idee der Wanderausstellungen vorweggenommen wurde. - Heinrich Jakob Fried, aus dem pfälzischen Queichheim stammend, erhielt er seine Ausbildung an der Kunstschule Augsburg und auf der Münchner Akademie unter Langer und Cornelius. Im Jahr 1845 wurde er Konservator am Kunstverein zu München, eine Stelle, die er bis zu seinem Tod innehatte. Fried war ein begabter und sehr beliebter Historienmaler, der jedoch auch erfolgreich Landschaften, Genresze-nen und Porträts abbildete. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die vielgerühmte "Blaue Grotte auf Capri" und die "Ansicht von Hohenschwangau"