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Preußen am Rande des Staatsbankrotts

Christian von Rother, preußischer Bankier und Finanzpolitiker, verhinderte Preußens Bankrott, (1778-1849), Dienstbrief mit eigenhändiger Unterschrift, Berlin 23. Januar 1819. Deutsche Handschrift auf Papier ("A.D.V. & S", "Pro Patria"), ca. 32,3 × 20,5 cm, ¾ S. auf 2 Bll. Weitere Unterschrift von Karl Ferdinand Friese (1770-1837). Rotes Lacksiegel des preußischen Schatzministeriums. Minimal angeschmutzt. Zweites Blatt mit großer Eckfehlstelle. - € 250.

Schreiben des Ministeriums "des Schatzes und für das Staatscreditwesen", unterzeichnet von Friese als Präsident und von Rother als Oberfinanzrat des Ministeriums, an das Presbyterium von Frankfurt/Oder. Diesem wird mitgeteilt, dass als Zinszahlung auf dessen Staatsschuldscheine im Wert von 3000 Reichstalern für das Jahr 1818 die Summe von 30 Reichstalern ausbezahlt werde, die bei der Staatsschuldentilgungskasse zu erheben sei.
- Die Reduzierung der Zinsausschüttung von 5 % auf 1 % war für die Anleger ein schwerer Schlag; doch mussten diese in Anbetracht der Umstände froh sein, überhaupt etwas zu erhalten, denn Preußen schrammte in den Jahren 1818 und 1819 bei einer Schuldsumme von damals astronomischen 180 Millionen Reichstalern nur knapp am Staatsbankrott vorbei. Friese, vor allem aber Rother, der hohe Kredite bei Großbankiers wie den Mendelssohns und insbesondere den Rothschilds einwarb, und eine harte Spar- und Steuerpolitik durchsetzte, war es zu verdanken, dass der Bankrott verhindert werden konnte. - Christian von Rother, wurde im schlesischen Strelen in einfachen Verhältnissen geboren, war in verschiedenen untergeordneten Verwaltungspositionen tätig, bevor ihn Fürst Hardenberg, durch eine Abhandlung über das Finanzwesen auf Rother aufmerksam geworden, nach Berlin berief, wo er in der Folge die höchsten Positionen der preußischen Finanzverwaltung bekleidete. Rother war u.a. der erste Präsident der Preußischen Bank, Direktor der preußischen Seehandlung und als Geheimer Staatsminister von 1836 bis 1848 Leiter des gesamten preußischen Finanzwesens. Für seine Verdienste um Preußen wurde er geadelt und erhielt die Ehrenbürgerwürde von Berlin. - Karl Ferdinand Friese, der nach seinen Studien in Königsberg und Halle und mehreren Zwischenstationen als Verwaltungsbeamter in den preußischen Provinzen zu einem der wichtigsten Mitarbeiter der Reformen von Stein und Hardenberg avancierte, war ein großer Bewunderer von Adam Smith und zählte zu den liberalsten Köpfen der damaligen preußischen Regierung. Friese war u.a. Staatsrat, Präsident im Schatzministerium und Präsident der Preußischen Bank.